20.09.2011
Ein Schüleraustausch ist eine tolle Sache: Man erfährt viele interessante Dinge über die Kultur eines anderen Landes, bekommt einen Einblick in die dort vorherrschenden Mentalitäten und lernt nebenbei noch viele neue Leute kennen, mit denen ein länger andauernder Kontakt in Zeiten von Sozialen Netzwerken überhaupt kein Problem mehr ist. Alles Gründe, einen solchen Schritt zu wagen, dachten sich wohl auch die Schüler aus der lettischen Stadt Talsi beim Besuch des Beruflichen Gymnasiums in Falkenberg. „Wir setzen mehr auf eine Tätigkeit, als nur auf pures Sightseeing“, gab Gunter Gesper, Abteilungsleiter des Gymnasiums, zum Wochenbeginn vor.
Umgesetzt wurde dieses Vorhaben mit dem Projekt „beachmanager“ – einem Planspiel, das den lettischen und deutschen Schülern die Möglichkeit gab, ihre Kenntnisse, die sie im Abitur mit Schwerpunkt Wirtschaft erworben haben, praxisnah anzuwenden. Das Prinzip war dabei so einfach wie sinnvoll: Die Jugendlichen mussten sich in Dreiergruppen als Geschäftsführer verschiedener Wassersportzentren etablieren, was sowohl unternehmerisches Geschick als auch die Fähigkeit, selbstentwickelte Marketingstrategien realitätsnah umzusetzen, forderte. Anschließend wurden die in den imaginären Firmen getroffenen Entscheidungen von Projektleiterin Angela Unger in ein Computerprogramm eingegeben, das – in Abhängigkeit von der Zufallskomponente Wetter – Gewinne und Verluste der Jungunternehmer berechnete.
Belohnt wurde das wirtschaftliche Engagement der lettischen Jugendlichen mit jeweils ganztägigen Ausflügen nach Dresden und Berlin, wo unter anderem ein Besuch des Bundesministeriums der Verteidigung vorgesehen war. „Ich bin überzeugt, dass die Schüler mit sehr guten Erinnerungen nach Lettland zurückkehren werden und in der Zeit hier vor allem auch viel gelernt haben“, zeigte sich die lettische Lehrerin Iveta Rorbaha mit der Woche in Falkenberg überaus zufrieden. Ein Rückbesuch in Talsi ist für den Mai 2012 geplant.
Von Markus Reiniger